Für mich das erste Spiel in der laufenden Saison der heimischen Liga und sogar (welche Schande) ohne Beteiligung des FC St. Gallens. Dies hatte jedoch seine Gründe, denn der FCSG spielte heute in Thun und wenns meiner Meinung nach irgendwo nichts zu holen gibt, dann im Berner Oberland (Hab ich zwar in Basel auch gedacht, heute sollte ich jedoch recht behalten). Zudem lag die Partie Vaduz – YB quasi auf dem Nachhauseweg, nachdem man mit der Familie ein Wochenende im Bündnerland verbrachte. Dass ich somit die Super League Ausgabe 14/15 stadiontechnisch komplettierte und einen weiteren Länderpunkt sammeln konnte, machte den Entscheid für einen Spielbesuch noch leichter. Der Anpfiff sollte um vier erfolgen und rechtzeitig erreichte ich dann auch den Rheinpark, wie das Stadion welches aus vier freistehende Tribünen besteht, heisst.
Zu Gast waren heute die Hauptstädter aus Bern, die etwa 300 Fans ins Fürstentum brachten. Dies reichte allemal um vor Ort die Stimmhoheit zu haben, denn in Vaduz gibt es eine aktive Szene von vielleicht 10-20 Leuten, früher die Rheinwölfe und nun die Sektion Nord. Diese unterstützen ihren FCV meistens auf Hochdeutsch, es gibt aber auch vereinzelte Rufe in der „Landessprache“ die zum Teil recht „urchig“ tönt. So hielt ich ein „Vaduz allez“ lange Zeit für ein „Jerusalem“. Spielerisch war der FC Vaduz eigentlich recht ebenbürtig, im Abschluss haderten die Liechtensteiner aber und blieben zu wenig abgeklärt. So wird’s meiner Meinung nach ganz eng mit dem Klassenerhalt. Die Berner ihrerseits wussten ihre Chancen zu nutzen und kamen nach einem Solo von Sanogo, der im letzten Moment auf den in der Mitte stehenden Michael Frey passte, zum 0:1 in der 21. Minute. Das zweite Tor der Berner erzielte dann Ex-Thuner Renato Steffen in der 55. Minute, der von der Vaduzer Hintermannschaft völlig vergessen ging und zum 0:2 traf.
Trotz des Vorsprunges spielten die Berner weiterhin recht offensiv und dies bot den Hausherren etliche Chancen zu Toren, mehr als ein Lattenschuss in der 67. Minute lag aber nicht drin. Bei den Gastgebern standen mit Manuel Sutter und Philipp Muntwiler zudem zwei ehemalige St. Galler in der Startformation. Trotz perfektem Fussballwetter fanden sich am heutigen Sonntag lediglich 3’865 Zuschauer im Park ein, was ich für ein Super-League-Spiel eigentlich recht dürftig finde. Immerhin legte der Gästeanhang mit Liedinterpretationen von Mundart-Liedermacher Mani Matter bis zum Klassiker „Champs-Élysées“ von Joe Dassin einen guten Auftritt hin. Zu Beginn gabs sogar noch ein nettes Intro mit viel Rauch.
Nach der Partie gings per Bus nach Buchs, von wo man dann den Zug zurück in die Heimat nahm. Im RegioExpress stach mir dann ein Plakat der SBB ins Auge, die mit dem Spruch „Unterwegs zuhause“ werben. Manchmal habe ich auch das Gefühl ich sei ein bisschen unterwegs zuhause…