Pünktlich erreichte ich mit Vevey die Wahlheimat von Stumm-Film-Legende Charlie Chaplin, dem etliche Graffitis in der Stadt am Genfersee gewidmet sind. Das hiesige Stade de Copet stand schon lange auf meiner Wunschliste. Vor Ort musste ich feststellen, dass die schöne Gegentribüne leider dem Erdboden gleichgemacht wurde.
Das Stadion ist vom Bahnhof aus zu Fuss erreichbar und kommt für die fünfte Spielklasse überdurchschnittlich daher. Nebst einer stattlichen Tribüne mit grünen und gelben Sitzschalen gibt es auch ein modernes Clubheim sowie elektronische Werbebanden und einen Werbescreen. Da werden meine acht Franken Eintritt aber gut investiert. Stadiontechnisch stehen die Zeichen auf Aufstieg, da die Anlage einiges an Potenzial vorweist und problemlos auch für die dritte Liga taugt. Interessant, da der Rest der Stadt – für diese Region – ungewohnt heruntergekommen wirkt.
Die Partie vor 150 Zuschauern war erstaunlich hochstehend. Nur die Tore fehlten, obwohl beide Mannschaften zu guten Chancen kamen. Als ich mich kurz vor Schluss bereits mit der erster Nullnummer seit mehr als dreissig Spielen abgefunden hatte, bekamen die Gäste in der Nachspielzeit nochmals einen Eckball zugesprochen. Gästespieler Fabrice Sanches verwandelte diesen prompt direkt zum 0:1-Auswärtssieg. Pech für das ambitionierte Heimteam, Glück für meine Serie und die Gäste.