Im nächsten Herbst jährt sich der Fehlentscheid zum dreissigsten Mal. Es ist der Fehler, dem die Aargauer in ihrer 87-jährigen Vereinsgeschichte wohl am meisten nachtrauern. Den Anlass dazu bot das Rückspiel im damaligen Uefa-Cup bei der SSC Neapel. Nach dem torlosen Hinspiel und der überraschenden Führung im Hexenkessel San Paolo besiegelte ein ungerechtfertigter Elfmeter schlussendlich das Aus der tapfer kämpfenden Wettinger.

An diesem Mittwochabend sind die Voraussetzungen ganz andere. So wird im Stadion Altenburg beispielsweise nur noch im Regionalverbund und auf fünfter Ligastufe dem Leder nachgesetzt. Gründe dafür sind neben dem sportlichen Abstieg aus der NLA auch eine Konkursanmeldung und die damit verbundene Relegation.

Für den Besuch im siebzehntgrössten Stadion der Schweiz sagten mir von drei Begleitern zwei kurzfristig ab und ein dritter hatte verschlafen, sodass ich zu besagter Stunde alleine am Spielort aufkreuzte. Da kam die Gegenwart einer Abordnung mir bekannter Freiburger rund um Matthias und Kandertal-Hopping gerade richtig. Mit ihnen entwickelte sich das hart geführte Rencontre gegen Rothrist vor 120 Zuschauern zur kurzweiligen Angelegenheit. Neben dem altehrwürdigen Austragungsort sind auch die Bemühungen vierer Heimsupporter hinter der Zaunfahne „Warriors“ eine Erwähnung wert. Den Schlusspunkt im Kantonsduell setzte der späte Ausgleich der Gastgeber zum 2:2 gegen den Tabellenletzten aus Rothrist.