„Back to the Roots“ als Motto an diesem Wochenende, das ich mit regionalem Fussball verbringen sollte. Mit etwas Planungsgeschick liessen bereits am Samstag drei Spiele kombinieren. Den Anfang machte der FC Wyler in der Hauptstadt Bern. Hier standen sich die Zweitvertretungen aus Wyler und Ersigen gegenüber und pünktlich zum Anpfiff in der tiefsten Schweizer Spielklasse war auch ich vor Ort.
Statt einem versifften Ground erwartete mich aber eine moderne Spielstätte mit Clubhaus sowie Kunstrasen. Das Treiben darauf lässt sich von einer kleinen Tribüne mit drei Sitzreihen mitverfolgen. Trotzdem wird der Charme hier gewahrt, was mich nebst einem Bier noch zu einer Spende in die Clubkasse veranlasste.
Morgenfussball und 5. Liga – eine Mischung, die mir zusagt. Vor Ort waren nur 10 Zuschauer, wovon vielen aussahen, als hätten sie schon länger kein Auge mehr zugemacht. Ihnen offenbarte sich ein spannendes Duell, in dem das Trikot des Heimteams an jenes des FC Barcelona in der Saison 2008/09 erinnerte. Das war aber auch die einzige Ähnlichkeit mit dem glorreichen Fussballclub von der Iberischen Halbinsel. Dies wird spätestens deutlich, wenn der Goalie einen ungefährlichen Eckball beinahe ins eigene Tor faustet. Nichts für schwache Nerven, auch für den Trainer, der sich als Linienrichter üben durfte. Immerhin sah er nach einer knappen halben Stunde einen Freistoss, der ihn an den professionellen Fussball erinnerte und prompt den Weg ins Tor fand.
Die Gäste stellten heute das deutlich schwächere Team, was auch dadurch auffiel, dass ihr Trainer sie nach jeder missglückten Aktion lobte und motivierend auf sie einredete. Ein Tor sollte ihnen dann tatsächlich noch gelingen, doch unterdessen hatte der FC Wyler bereits zweimal nachgelegt, sodass es zum Schluss 3:1 für die Gastgeber hiess.