Die grössten Fussballfreunde unter euch erahnen es wohl bereits an den Vereinsnamen. Tatsache ist, „Andrin unterwegs“ weilt wieder einmal in der serbischen Hauptstadt. Und ja, im dritten Anlauf hat es mit dem Belgrader Derby endlich geklappt, um diese Information vorweg zu nehmen. Aber bis dahin schulde ich euch diverse andere Erzählungen.

Ihren Anfang findet diese Reise nämlich am frühen Freitagmorgen mit der Überfahrt per Fähre nach Friedrichshafen, wo uns ein Blechvogel der ungarischen Low-Cost-Airline sicher nach Belgrad brachte. An Bord neben Jonathan und mir auch diverse andere Fussballkultivierte, die bereits frühmorgens eifrig über den Ballsport und all seine Facetten diskutierten. Meiner Meinung nach muss Fussball allerdings einfach genossen und nicht analysiert werden, weshalb bei uns zwei für den gut einstündigen Flug in die Balkanmetropole die Augen mehrheitlich geschlossen blieben.

Ab dem Flughafen Nikola Tesla spielte das Taxi ein erstes Mal den treuer Begleiter. Fahrtziel war unsere Unterkunft im Stadtzentrum, die für die Tage hier ihren Zweck erfüllte. Mehr oder minder spontan, entschieden wir uns gegen Abend hin, ein ursprünglich nicht geplantes Spiel der zweiten Spielklasse zu besuchen. Es kann schliesslich nicht ewig in Belgrads Altstadt flaniert werden. Der FK Bezanija, in seiner Geschichte sogar einmaliger EL-Teilnehmer, trägt seine Heimspiele im Stadtbezirk „Novi Belgrad“ aus. Dieser Stadtteil liegt im Gegensatz zur Innenstadt am linken Save-Ufer. Als Spielstätte gilt ein Kunstrasen, der einmalig in die Natur eingebettet liegt. Am anderen Ende des Spielfelds zieht die serbisch-orthodoxe Kirche des heiligen Georg die Blicke auf sich. Auf den Längsseiten findet der Besucher eine unüberdachte Sitztribüne, während die Gegenseite renovierungsbedürftig scheint und für das Publikum geschlossen blieb. In der Hitze der Belgrader Abendsonne dominierte der Gastgeber den ehemaligen Erstligisten aus Uzice nach Belieben. Dementsprechend klar präsentierte sich mit 4:0 Toren auch das Schlussverdikt dieser Begegnung. Gut 300 Zuschauer berappten für dieses Spiel der „Prva Liga“ den Einheitspreis von zweihundert Dinar (2 Franken), darunter auch viele andere Groundhopper.