Für den Nachmittag war nach der morgendlichen Aufwärmübung bei BASK bereits ein nächster Kick geplant. Diesmaliger Austragungsort stellte das angrenzenden Städtchen Zemun dar, wo der lokale Zweitligist die Dinamo aus Vranje begrüsst. Angepeilt wurde die gewünschte Affiche wie üblich mit dem Taxi, was sich in Belgrad mit den richtigen Anbieter (Pink, Beo & Lux) beinahe so billig, sicherlich aber deutlich bequemer, als per öffentlichen Verkehr machen lässt. Der Partie der „Prva Liga“ wohnten lediglich knapp 300 Zuschauer bei. Sah insgesamt in der doch recht grossen Anlage ziemlich trist aus. Aber viele halbwegs fussballinteressierte Westeuropäer lassen sich von den Eindrücken auch täuschen. Denn wenn nicht gerade Roter Stern oder Partizan die Klinge kreuzen oder bei einem kleineren Verein zu Gast ist, sind dreistellige oder zumindest tiefe vierstellige Zuschauerzahlen in der Republik Serbien keine Seltenheit, zumal man im Basket- und Handball sowie auch beim Wasserpolo eine Spitzennation darstellt.

Zurück nach Zemun, wo wir uns nach dem Begleichen des Eintrittes (wiederum 200 serbische Dinar) auf die Stühle unter einen Sonnenschirm pressen, da Petrus es wieder einmal für nötig erachtete, alle Schleusen auf Verstopfungen zu prüfen. Eine überdachte Tribüne gibt es hier nämlich nicht, sondern lediglich ein Unterstand unter dem Vereinsheim, wobei uns der zweite Teil vom Wort Unterstand zum Marsch in Richtung angrenzendes Restaurant bewog, wo einige aufgespannte Schirme auf der Terrasse als passabler Unterstand dienten.

Das genüssliche Trinken zum Fussballspiel verbietet einem hier übrigens die Staatsmacht und so hiess es ohne Götternektar auszuharren. Regen, kalter Wind und ein schwaches Spiel. Hopperherz was willst du mehr?

Vielleicht noch ein 0:0? Auch das können sie in Zemun bieten, da beide Teams ihre grössten Chancen in Form von einem Penalty jeweils kläglich ausliessen. Und wenn es per Strafstoss nicht klappt, ist die Chance auf ein Tor vom Spiel heraus sowieso relativ klein und blieb den Schaulustigen an diesem Samstag schlussendlich auch verwehrt.

Immerhin die Fans der Heimmannschaft sorgten für einige wortwörtliche Lichtblicke, als die knapp 50 Leute eine gelungene Pyroshow zeigten, die so überraschend kam das man nur noch das Ende fotografisch festgehalten werden konnte. Support übrigens wie bereits am Morgen über 90 Minuten durchgehend und dies trotz starkem Regen. Vorbildlich.

Der Regen war dann auch der Grund, dass es uns drei nach Spielschluss nicht mehr allzu lange im Gradski Stadion, welches über eine Laufbahn und weite sowie unüberdachte Sitzränge in den Clubfarben verfügt, hielt. Per Taxi ging es zurück ins Hotel. Dabei übrigens immer schön darauf achten, dass der Taxameter auch tatsächlich eingestellt ist. So spart man Geld, welches am Abend deutlich sinnvoller ausgegeben werden kann. 😉