In Belfast ist mit dem „Oval“ ein Stadion zu finden, das allen Fussballfans das Herz höher schlagen lässt. 1892 eingeweiht, ist es, mit einem kurzen Unterbruch während des zweiten Weltkrieges, die Heimat von Glentoran. Da der Fussballverband Nordirlands auf moderne und sichere Spielstätten drängt, sind die Tage des Stadions bald schon gezählt.

Ein Blick auf den Spielplan liess für unsere Dublin-Reise mit einem Abstecher nach Belfast aber Böses erahnen, da Glentoran auswärts antrat. Glücklicherweise informierte mich Kollege Mirko, dass diverse Zweitmannschaften jeweils ebenfalls auf dem Hauptplatz ihre Spiele austragen. Und tatsächlich, meine Frage per Twitter, ob die oben genannte Partie tatsächlich im Oval angepfiffen wird, bejahten die Glentorans. Mit dieser einen Partie wollte ich mich nicht zufrieden geben und als wäre der Spielplangott auf Versöhnung aus, legte er das Heimspiel des Meisters Crusaders auf den Abend.

Der Transfer von Dublin nach Belfast gestaltete sich mit einer Busfahrt über die Nacht für wenig Geld äusserst angenehm und der Unternehmung „Länderpunkt 23“ stand nichts mehr im Wege. Um sieben Uhr erreichte der Bus schliesslich Belfast, wo unser Trio erst in einem Kaffeehaus nochmals etwas ausruhte und den Tag bis hin zum ersten Spiel am Nachmittag planten. Glücklicherweise verfügt Belfast über wenig Sehenswertes, dass ein halber Tag in unseren Augen ausreichte. Da hatten wir drei von der Stadt, in der damals die Titanic gebaut wurde, mehr erwartet.

Per Taxi brachten wir schliesslich den Weg in den Osten der Stadt hinter uns, wo wir kostenfrei „The Oval“ betraten. Zwar sieht das Stadion bei 30 Zuschauer nicht ganz so imposant aus wie beispielsweise im Derby gegen Linfield, es bleibt mir aber definitiv als eine der schönsten Spielstätten in Erinnerung. Das Spiel rückt schnell in den Hintergrund und endet mit 1:2 für die Gäste.

Als wir die Weiterfahrt zu den Crusaders besprachen, wandte sich unserer Sitznachbar zu uns und bot uns an, bei ihm ins Auto zu steigen. Er sei Crusaders-Fan und wolle ebenfalls zum Spiel. Die Offerte nahmen wir drei dankend an und während Petrus alle Schleusen öffnete, rasten wir mit Fahrer Alan und seiner Frau Lauren bereits auf der Autobahn von Belfast in Richtung Seaview Stadium.