Einmal mehr ging es an einem Samstag in die Fremde, diesmal in die grösste Schweizer Stadt. Wie immer wenn es nach Zürich geht, dürfen sich die Spieler auf einen grossen Anhang freuen, so war es auch dieses Mal, als der gut gefüllte Extrazug um 16.37 Uhr den St. Galler Hauptbahnhof verliess. Letztes Jahr traten die St. Galler die gleiche Reise an, ungeschlagen als Tabellenleader hatten die Zürcher den Ostschweizern jedoch damals die erste Niederlage hinzugefügt. Dieses Jahr war die Sache genau umgekehrt. GC war zumindest in der Meisterschaft ungeschlagen und darum Leader und die Grün-Weissen wollten zum Spielverderber avancieren.

Um 19.45 Uhr wurde die Partie bei magerer Kulisse angepfiffen, wie man es von den Zürcher Klubs gewohnt ist, dieses Mal war der Zuschauerauflauf zusätzlich vom politischen Nein zum neuen Stadion beeinträchtigt. Lediglich 6780 Zuschauer, davon knapp 800 Espen fanden den Weg zum Letzigrund. In der Anfangsphase des Spiels waren es vor allem die Fans, die sich gegenseitig duellierten, zum Beispiel als im Gästefanblock ein Transparent mit der Aufschrift „Au eui Enkel stönd noh im Letzi“ in die Höhe gehalten wurden. Mit dieser Aktion wollten die St. Galler die Wunde der enttäuschten GC-Fans über das nicht zustande kommende Stadion vergrössern. Nachdem beide Mannschaften in der Folge zu guten Torchancen kamen, war es in der 32. Minute Goran Karanovic, welcher nach einem mustergültigen Konter auf den besser postierten Ermir Lenjani ablegte, welcher zum 0:1 für die Espen einschiessen konnte.

Die Partie wurde wie gewohnt wenn diese zwei Rivalen aufeinander treffen ziemlich hart geführt. Bis zum Pausenpfiff neutralisierte sich das Geschehen und die St. Galler konnten verdient mit der knappen Führung in die Pause.
Die 2. Halbzeit beginnt mit einem Paukenschlag! Nassim Ben Khalifa geht nach einem Zweikampf mit St. Gallens Rückkehrer Stephane Nater zu Boden. Aufgrund eines Ellbogenschlags sah er somit die gelbe Karte und wurde (zurecht) des Feldes verwiesen. Die Gäste nun also für knapp eine Halbzeit mit einem Mann weniger.
Nur acht Minuten später rastete GC-Stürmer Izet Hajrovic nach einem nicht bekommenen Freistoss völlig aus und streckt St. Gallens Verteidiger Stephane Besle à la Zinedine Zidane. Logische Folge daraus war die rote Karte und nun spielten die beiden Mannschaften mit je 10 Spieler weiter. Hajrovic hatte nun so seinem Team den entscheidenden Vorteil genommen.

In der Folge passierte nicht mehr viel in Zürich, St. Gallen siegte auswärts beim Leader und nach dem Spiel waren alle über diesen Arbeitssieg froh.