Gewohnt grosszügig präsentierte sich das Geburtstagsgeschenk meines werten Kumpels Luigi, der mich zu einer Destination mit Spiel nach Wahl einlud. Die Entscheidung fiel auf die zweitgrösste Stadt der Republik Österreichs, Graz. So erfolgte das Frühstück am Samstagmorgen über den Wolken und nach einem Umstieg in Wien Schwechat landeten wir eine halbe Stunde später in der Steiermark. Vom kleinen Flughafen ins Stadtzentrum verkehren die Züge nur im Stundentakt, sodass erst einmal gewartet werden durfte. Zeit blieb mehr als genug, denn der erste fussballerische Programmpunkt würde erst die Abendstunden in Anspruch nehmen. So schlenderten wir tagsüber durch die Altstadt von Graz, zu der Bilder und ein kleines Resümee im nächsten Beitrag erscheinen.

Den Weg zum legendären Gruabn-Platz legten wir ebenfalls zu Fuss zurück. Dieses Spiel der achten und somit tiefsten Spielklasse war trotz bescheidenem Niveau ein wahrlicher Glücksgriff. So hat sich dem Werksverein, der mit vollem Namen übrigens Grazer Sportclub Strassenbahn heisst, eine kleine Fanszene, die sich stilecht die „Tramway Funatix“ nennt, verschrieben. Weiter ist der ehemalige Sturmplatz (bis 1997) mit dem Eröffnungsjahr 1919 und der Giebeltribüne aus dem Jahre 1934 landesweit der älteste seiner Art. Mit diesen und weiteren Informationen versorgte uns Beni, der in der Reihe vor uns sass. Als engagierter Initiator der Initiative „für den Erhalt der Gruabn-Holztribüne“ setzt er sich vorbildlich für den Fussball an seinen Wurzeln ein. Herzlichen Dank nochmals für die Ausführungen sowie die angebotene Stadionführung.

Die Geschichte auf dem Rasen ist schnell erzählt. Eingebettet zwischen neuen Blocks und Altbauwohnungen entwickelte sich vor 100 Zuschauern magere Fussballkost. Der schlechte Rasen trug jedoch nur bedingt Schuld daran. Durch eine rote Karte für die Peggauer Zweitvertretung wusste Grün-Weiss das Spiel letztendlich mit 3:1 Toren für sich zu entscheiden.