Mit dem grössten Spiel, das Finnland zu bieten hat, sollte die Rundreise im Norden ihr Ende finden. Die Rede ist vom „Stadin Derby“, dem Aufeinandertreffen der beiden Lokalrivalen aus der Hauptstadt Helsinki. Auf der einen Seite ist dies der HJK Helsinki, der erfolgreichste Verein des Landes und auch in der amtierenden Spielzeit der Verein, den es zu schlagen gilt. Auf der anderen Seite steht der Helsingfors IFK, der schwedische Vertreter, was an der Schreibweise der Stadt im Vereinsnamen unschwer zu erkennen ist. Auch er hat ein beachtliches Palmarès zu bieten, jedoch liegen diese Erfolge bereits länger zurück und auch heuer hat der HIFK nichts mit dem Titelrennen zu tun.

Die Tickets für dieses Spiel konnten bereits im Voraus problemlos im Internet zu je 15 Euro bestellt werden. Wie jedes Mal, wenn sich die beiden Kontrahenten gegenüberstehen, gibt es einen Fanmarsch zum Stadion. Aufgrund der überschaubaren Fanszene läuft dieser allerdings äusserst gesittet ab und so wird zuerst die Anhängerschaft von HJK und dann jene von HIFK durch die Staatsmacht bis zum Stadion geleitet. Untermalt von einigen Rauchtöpfen und Hüpfeinlagen bleibt der Marsch der schwedischen Fraktion deutlich besser in Erinnerung. Das Spiel, welches wir mittig von der Gegentribüne aus verfolgten, bewegt sich auf überschaubarem Niveau. Vor 10’500 Zuschauern im ausverkauften Stadion hatte fast schon erwartungsgemäss HJK die Nase vorn und kam zu einem souveränen 2:0 Heimerfolg. In den Reihen der unterlegenen „Gäste“ findet sich mit Juho Mäkela auch ein ehemaliger St. Galler Akteur, der bei Helsingfors ähnlich unglücklich agiert wie bereits damals in der Gallusstadt. Immerhin geht das Duell auf den Rängen klar an HIFK, die den Finnen nicht nur zahlenmässig sondern auch in punkto Mitmachquote klar überlegen sind. Auch wenn hier der Support im Verlaufe des Spiels ebenfalls abflacht, was durch die Abstiegssorgen gegenüber dem Meistertraum auf der anderen Seite jedoch in gewisser Weise verständlich ist.

Die restlichen Tage bis zur Heimreise werden für das Entdecken von Helsinki genutzt, welches mich positiv überrascht. Vor allem das Hafenareal mit dem Marktplatz kommt einladend und äusserst lebendig daher, aber auch diverse sehenswerte Bauten runden einen gelungenen Besuch in der Hauptstadt ab. Insgesamt hat unserem Trio der Aufenthalt in Finnland gefallen, obschon der teure Alkohol etwas auf das Gemüt drückte. Ich jedenfalls werde den ungewohnten Geschmack von Minttu und Salmiakki vermissen. Zum Abschluss noch etwas für die Statistikfreunde unter euch. Weit über 1500 Kilometer wurden abgespult und nach vier Unentschieden in Ungarn gab es nun vier Heimsiege zu bestaunen.