Jedes Mal, wenn ich aus dem Flugzeugfenster blicke und unter mir schwedisches Festland sehe, muss ich an Astrid Lindgren denken. So auch beim Anflug aus Rom, wo meine Freundin und ich im Anschluss an die Strandferien auf Sardinien einige Tage verbrachten. Mein Hintergedanken war es nämlich, dabei das Endspiel der «Coppa Italia» im Olympiastadion zu besuchen. Mit dem Einzug in das Finale der Champions League und der damit einhergehenden Terminkollision machte mir Juventus jedoch einen Strich durch die Rechnung.

Während so die eine brisante Partie ohne mich stattfinden wird, wartet in Stockholm bereits ein anderer Leckerbissen. Die Rede ist vom Stadtderby, dass ich nun auch einmal mit meinem Sympathieverein Hammarby in der Hauptrolle zu sehen bekomme. Zwar bedeutet das Spiel in der modernen Arena kein neues Stadion in meiner Liste, mit dieser Affiche macht ein Fussballfan grundsätzlich aber nie etwas falsch. Damit ich meine Sammellust dennoch stillen konnte, erlaubte mir meine Freundin mich direkt nach der Ankunft in die Tunnelbana zu setzen.

Die Fahrt mit der Stockholmer U-Bahn führt hinaus in die Agglomeration, wo der Grimsta IP liegt. Dieses ist Heimat von Brommapojkarna, das mit mehr als 250 angemeldeten Mannschaften den grössten Fussballverein Europas darstellt. Im Hinblick auf das morgige Derby war ich nicht der einzige Stadionsammler, der sich für diese Vorspeise aus der zweitklassigen Superettan entschied. Neben vielen deutschen Artgenossen war auch ein Österreicher von Xindl Rapid dabei, mit dem ich die chancenarme Partie gut verquatschen konnte. Sinnbildlich für das schwache Spiel fiel der Treffer zum 1:0-Heimsieg vom Elfmeterpunkt aus. Damit verteidigt der Gastgeber die Tabellenführung und nimmt weiterhin Kurs in Richtung Oberhaus. Vielleicht wird dann die neue Haupttribüne hier besser bevölkert sein, als nur mit den 1’015 Zuschauern am heutigen Samstag.

Anbei noch die besten Bilder vom Derby, welches Hammarby mit 3:1 gewann, meine Freundin faszinierte und mir die Möglichkeit bot, mich wieder einmal mit meinem schwedischen Kumpel Jonas zu treffen. Heja Bajen!