1894 gegründet, belegt der Karlsruher Sportclub derzeit den 17. Rang in der ewigen Tabelle der Bundesliga. Dieser Abstiegsplatz würde der Traditionsverein und derzeitige Zweitligist wohl mit Handkuss annehmen. Immerhin spielt er derzeit um den Aufstieg mit und kann mit einem Sieg heute gegen Union Berlin diese Chance wahren.

Karlsruhe ist hinter Stuttgart die zweitgrösste Stadt im Bundesland Baden-Württemberg. Die strahlenförmige aufgebaute Planstadt ist vor allem für ihr Schloss bekannt, das zugleich auch den Mittelpunkt der Stadt bildet. Karlsruhe gilt als eine der wärmsten Städte Deutschlands. Ganz in der Nähe des Schlosses, das im Barock-Stil erbaut wurde, liegt das Wildparkstadion. Es bildet die Hauptanlage im Karlsruher Hardtwald und verfügt über eine Laufbahn. Das Stadion bietet knapp dreissigtausend Zuschauer Platz. Auffallend sind die Stehsektoren, die in jeder Ecke zu finden sind, jedoch nicht von den «aktiven Heimfans» genutzt werden. Diese haben sich nämlich einen grossen Teil der Gegentribüne gesichert.

In der zweiten Liga gehört der KSC zu den stärkeren Mannschaften, während der heutige Gegner aus der Hauptstadt, ganz wie sein Berliner Pendant, viele Hochs und Tiefs zu verzeichnen hatte. Heute Nachmittag vergingen keine zwei Spielminuten, ehe die Gäste zu ihrer ersten Torchance kamen – der KSC-Goalie konnte den Kopfball aber in letzter Sekunde zur Ecke klären. Es verging eine Viertelstunde, ehe das Heimteam zur ersten Chance des Spiels kam, der ein Goaliefehler vorausging. Fast wäre ihnen die Führung noch vor der Pause gelungen, als ein Verteidiger von Union den Ball vertändelte.

Auch in der zweiten Halbzeit zwei war der KSC das spielbestimmende Team. Die Führung gelang ihnen schliesslich nach einer knappen Stunde doch währte nur wenige Minuten, ehe per Penalty der Ausgleich fiel. Dieser traf nicht nur die Spieler hart, sondern auch die Fans, die ihre Mannschaft bis anhin sehr lautstark angefeuert hatten. In der 71. Minute folgte eine Szene, in der die 15’557 Zuschauer ein Tor bereits abgeschrieben hatten, doch durch ein Missverständnis in der Abwehr von Union kam der Ball irgendwie zu Kai Schwertfeger, der ihn zur neuerlichen Führung über die Linie drückte. Der KSC kam nun gegen einen anfälligen Gast zu Chancen im Minutentakt, von denen Rouwen Hennings eine zu verwerten wusste. Wie aus dem Nichts gelang Union noch der 3:2-Anschlusstreffer. Es folgten hektische Szenen, in denen der KSC mehrmals Glück beanspruchte, um den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten.