In der vierten Schweizer Spielklasse können die fehlenden Spielstätten zur Komplettierung der ersten von drei Gruppen dieser Liga an einer Hand abgezählt werden und so sollte man heute also wieder einmal etwas für die Sammelleidenschaft tun. Und dies obwohl sich die Lust darauf doch arg in Grenzen hielt. Spätestens wenn man selbst als Liebhaber an dem Punkt ankommt, wo das Ganze keinen Spass mehr macht sollte man eine Pause einlegen. Bei mir kann die kleine Baisse allerdings mit dem London-Ausflug und durch den fehlenden Schlaf erklärt werden, was bei mir doch so seine Spuren hinterlassen hatte. Trotz allem stand man dann schlussendlich doch noch am Spielfeldrand im Quartier Lancy, wobei die Spielstätte des gleichnamigen Verein direkt gegenüber vom grössten Verein der Stadt, Servette Genf, zu finden ist. Im Gegensatz zum 30’000er-Kasten findet man hier aber nur eine kleine Tribüne auf Strafraumhöhe. Momentan trennen die beiden Teams aber lediglich eine Ligastufe. Beachtlich!
Insgesamt verfolgten gut 170 Zuschauer das Geschehen und sahen ein Heimteam, welches gegen die Equipe aus Bernex den Ton angab. Die Gäste sind mir dann auch bereits seit geraumer Zeit unsympathisch, nur schon wegen dem langen Vereinsnamen und der Tatsache, dass ich generell gegen Fusionsclubs bin. Besonders verärgert hatte mich aber, dass der Sinnlosverein in der letzten Saison dem Traditionalisten Urania Genève in der Finalissima noch den Aufstiegsrang abluchste.
Obwohl der Gastgeber wie bereits erwähnt schnellen und teils wirklich ansehnlichen Powerfussball zeigte sollte es heute zu keinem Punktgewinn reichen, da die Gäste ihre beiden einzigen Torchancen informe eines Konters und Penalty eiskalt in einen 0:2 Sieg umzumünzen wussten. „Wenn man sie vorne nicht macht, kriegt man sie hinten eben“ würde jetzt ein Sprichwort-Fuchs meinen, was natürlich auch stimmt und am heutigen Abend eindrücklich aufgezeigt wurde. Bleibt bloss zu hoffen, dass sie Ende Saison nicht nochmals aufsteigen, sonst müsste man in einer landesweiten Liga bereits den nächsten Verein ohne jeglichen Ausbau der Spielstätte begrüssen. Nach Ende der Partie verabschiedete man sich aus der Calvinstadt und nach 38 Stunden ohne richtigen Schlaf hatte mich nun auch endlich mein Bett wieder.