Die Auffahrtstage sollte ich mit Pascal und Marc in Österreich verbringen. Während wir unser Hauptquartier in die Hauptstadt Wien legten, wollten wir während unseres Aufenthalts auch der drittgrössten Stadt Österreichs und damit dem letzten Saisonspiel der Linzer einen Besuch abstatten. Als Meister der Regionalliga steht der LASK in der Relegation für die 2. Liga und damit einen Schritt vor dem Weg zurück in den Profifussball. Logisch, dass sie sich im letzten Saisonspiel daher bereits auf die entscheidenden Partien fokussieren. Trotzdem hofften wir, am Tag der Meisterfeier etwas Stimmung mitnehmen zu können. Dafür gelten die Linzer schliesslich als sicherer Wert, zumindest vor der Zwangsrelegation zur Saison 12/13.
Für den Weg nach Linz nutzten wir nicht Zug, sondern die Plattform „mitfahrgelegenheit“ und lernten so trotz Pessimismus zweimal richtig nette Leute kennen! Im Gegensatz zur preiswerten Autofahrt war das Ticket am Stadion mit 13 Euro für Schüler reiner Wucher. Zwei Tage später sollten wir in Tschechiens höchster Spielklasse für diesen Preis gleich drei Tickets und jeweils eine Klobasa in die Hand gedrückt bekommen.
Das anschliessende Spiel begann ausgeglichen, was für den Abstiegskandidaten aus Villach eine erfreuliche Nachricht sein sollte. Die Lösung für diese Ausgeglichenheit war schnell gefunden, da die Linzer fast die gesamte Stammelf für die Spiele gegen Parndorf schonte. Nach 20 Minuten war aber auch die B-Elf nach einem Penalty erstmals erfolgreich. Das Tor gab den Athletikern Schub, denn nur eine Minute später nutzte der Gastgeber den Kollektivschlaf der Gäste eiskalt zum zweiten Tor aus. Gäbe es eine Tabelle für das Cateringangebot zur Pause würden die Linzer hierbei weit unten stehen, denn für ein kaltes Schnitzelbrot oder eine fade Wurst gibt es keine (Gault-Millau-)Punkte!
Auch in der zweiten Hälfte war der LASK nach Anfangsschwierigkeiten klar überlegen und erzielte nach einer knappen Stunde seinen dritten Treffer. Für den sportlichen Schlusspunkt sorgte zehn Minuten vor Schluss schliesslich Attila Varga, der den Torwart ausspielte und zum 4:0 einschob. Damit steigen die Villacher in die Kärntner Liga ab.
Trotz des Heimsiegs und der anschliessenden Meisterfeier fanden sich nur 1’750 Zuschauer auf der Gugl ein, wie das Stadion der Stadt Linz im Volksmund heisst. So ging es nach Schlusspfiff zügig nach Wien zurück.