Zum Ferienauftakt stand ein Ausflug nach Lyon mit Kumpel Cédric an, da sich ein Besuch im Stade de Gerland aufdrängt, da Olympique Lyon nur noch wenige Spiele dort austrägt, ehe sie ins neue Stadion wechseln.

Nach einem Umstieg in Genf erreichten wir die Hauptstadt des Departements „Rhône-Alpes“ in etwas weniger als drei Stunden. Hier wartete strahlend blauer Himmel auf uns und Temparaturen um die dreissig Grad. Trotz diesen frühen Sommergefühlen waren nur wenige Menschen auf den Strasse zu finden, was am Wochentag – einem Mittwoch – liegt. So blieb unserem Duo denn auch genug Zeit für eine Stadtbesichtigung, sollte das Spiel gegen Bastia doch erst nach Feierabend angepfiffen werden.

So begaben wir uns zur „Basilique de Fourvière“, von wo sich uns eine prächtige Sicht über die ganze Stadt bot. Mit der Zeit machte einem die Hitze zu schaffen und so setzten wir uns bis zum späten Nachmittag in ein nettes Bistro, ehe wir auch schon die Métro in Richtung Stadion bestiegen.

Trotz einer unüblichen Anspielzeit mit einem Mittwoch um halb sieben war hier bereits viel los und ich musste mich durch die Menschenmenge drängeln, um die hinterlegten Tickets abzuholen. Hier an den Schaltern wurde die Partie mit 36’549 Zuschauern bereits als ausverkauft gemeldet. Lediglich der Gästesektor blieb leer, was aufgrund der langen Anreise von Korsika verständlich ist. Die Eintrittspreise gestalteten sich für dieses Spiel übrigens sehr fair. So zahlten wir 14 Euro für einen Platz hinter dem Tor gegenüber der Heimkurve, wovon fünf Euro den Gutschein für ein Getränk nach Wahl sowie einem Hotdog abdeckten.

Das alte Stadion zieht mich mit seinen speziellen Eingangstoren bereits von aussen in seinen Bann, was sich im Innern fortsetzt. So besteht das Stade de Gerland  besteht aus vier einzelnen zweistöckigen Tribünen, wobei die Hintertortribünen im Oberrang – wie in Bari – eingeschnitten sind, was für die unverwechselbare Optik sorgt.

Spiele vor ausverkauften Rängen sind immer schön und zeigen, dass auch Frankreich sehr stimmungsvoll sein kann. Die Vorfreude bei den Lyon-Fans auf das anstehende Derby am kommenden Wochenende war bereits riesig und mit verschiedenen Aktion wiesen sie ihre Mannschaft auf die Wichtigkeit dieses Spiels gegen Saint-Étienne hin. Spielerisch war es heute eine klare Sache, obwohl sich die Gastgeber im Abschluss lange schwer taten. In der Schlussviertelstunde gelang ihnen schliesslich die Führung und nur zehn Minuten später fünf Minuten vor Schluss doppelte Lyon-Identifikationsfigur Alexandre Lacazette mit dem 2:0 nach, was zum verdienten Heimsieg führte.

Während in der Virage Nord die Bad Gones für ein äusserst stimmungsvolles Ambiente sorgten, leiteten auf unserer Seite drei Typen die Supportbemühungen, von denen zumindest einer wusste, wie die Lyon-Fans zu begeistern sind. Mit Fischerhut und von der Optik an Stefan Raab erinnernd, feierte er richtig gut ab. Dafür hatte er auch allen Grund dazu, bleibt Lyon mit dem Sieg doch einziger Verfolger von PSG und schielt weiterhin auf den Titel.