Allmählich verschwinden die alten Stadien aus dem Stadtbild von Budapest. Nach Ferencvaros, MTK und Vasas bezog mit Honved jüngst bereits der vierte Traditionsverein aus der ungarischen Hauptstadt eine neue, moderne Bleibe. So gilt es die Suche nach ursprünglicherem Fussball in den unteren Ligen des Landes fortzusetzen.

Eine dieser im Jargon als «Groundperle» bezeichnete Spielstätte lässt sich mit dem Spielbesuch am Nachmittag bei Honved verbinden. Vom Südosten geht es dafür in den Nordosten von Pest, wo im Stadtteil Rakospalota zwischen einer katholischen und einer evangelisch-lutherischen Kirche – wunderschön von der Abendsonne beleuchtet – das Budai Laszlo Stadion liegt. Wie bei Honved ist dessen Name mit Laszlo Budai auf ein Mitglied von Ungarns «Goldener Elf» aus den 50er-Jahren zurückzuführen. Budai stammte aus Rakospalota und spielte während seiner Karriere lange Zeit für Honved.

Der dort beheimatete Rakospalotai Egyetertes Atletikai Club wird in seiner Kurzform REAC genannt, was von der kleinen Fanszene, die sich an diesem Abend gelegentlich zu einem Schlachtruf verleiten lässt, als «Rohz» ausgesprochen.

Ihr mittlerweile viertklassiger Verein, der noch vor 12 Jahren in der obersten Liga spielte, unterstreicht seine Aufstiegsambitionen und damit die angestrebte Rückkehr in den nationalen Fussball. Bereits der erste Angriff bringt die Führung für den Gastgeber, der vor 200 Zuschauern zu überzeugen weiss. Zum Schluss heisst es 6:1 für «Palota», die damit zurecht dem Spitzentrio der Liga angehören.