Nach den ersten Schneefällen hatte ich es bereits vor meinem inneren Auge vorhergesehen: Bereit für die Komplettierung der Promotion League werde ich am Samstagnachmittag vor den Eingangstoren am Chamer Eizmoos stehen und mich über eine wetterbedingte Spielabsage ärgern. Allem Pessimus zum Trotz setzte ich mich am besagten Samstag kurz nach Mittag doch ins Auto und erreichte knapp zwei Stunden später das Städtchen am Zugersee. Hier sollte der Kumpane Schenk aufgegabelt werden, der sich dank einem Missgeschick aber plötzlich in Luzern wiederfand. Damit war der zeitliche Vorsprung bald schon auf wenige Minuten geschmolzen, letztlich traf er kurz vor vier Uhr doch noch am Bahnhof in Cham ein und wir brachten die letzten Kilometer bis zur abseits liegenden Spielstätte hinter uns.
Hier zahlt der Normalbürger acht Franken, ehe ihm die Wahl zwischen einem Platz auf einer der beiden überdachten Tribünen oder einem auf der Gegengerade, die mit Betonstufen versehen ist, bevorsteht. Zwei Tribünen deshalb, weil es sich beim älteren Objekt zugleich um das Clubhaus handelt und erst der Neubau mit blauen Sitzschalen als klassische Tribüne daherkommt. Diese war zum heutigen Derby mit 765 Zuschauern gut besiedelt und auch auf der anderen Seite hatten sich mehr Leute als sonst eingefunden. Ein Grossteil davon ging auf das Konto des Tabellenführers aus Kriens.
Die Gäste aus dem Luzerner Vorort konnten sich heute allerdings nicht gross in Szene setzen und verloren überraschend mit 2:0. Für Aufruhr sorgten einige Petarden auf Seiten der Krienser in der Schlussphase, die jedoch von irgendwelchen Personen fern der aktiven Fanszene gezündet wurden. Dies rechtfertigt die laut Zeugenaussagen «realitätsfremde und angsteinflössende» Durchsuchung der Carfahrer auf einer Raststätte bei der Rückfahrt in keiner Weise.