Eine Verschiebung dieser Partie auf einen Wochentag führte dazu, dass ich heute überhaupt erst vor Ort sein konnte. In der Agglomeration der Kantonshauptstadt Fribourg liegt die 7’000-Einwohner-Gemeinde Düdingen, von dessen Bahnhof es zehn Minuten Fussmarsch sind, bis sich die renovierte Sportanlage Birchhölzli vor einem auftut.
Das neue Kernstück der Anlage stellt eine Sitzplatztribüne mit integriertem VIP-Bereich (!) und einem äusserst modernen Clubrestaurant dar. Auch nicht typisch für die vierte Liga ist die stattliche Zahl von 500 Zuschauern an diesem Freitagabend. Dies obwohl der SC Düdingen in den letzten sieben Spielen nur gerade zweimal als Sieger vom Platz ging. Beim Gegner aus Yverdon sieht es mit lediglich einem siegreichen Auftritt in den letzten sieben Meisterschaftspartien gar noch etwas düsterer aus.
Zumindest für die Gäste sollte die Misere auch am heutigen Abend kein Ende finden, denn Düdingen erzielte nach wenigen Minute mittels flachgetretenem Freistoss via Innenpfosten die Führung. Der SCD, in der Schweiz vor allem für seine herausragende Jugendarbeit bekannt, legte bei der nächsten Gelegenheit mittels Standard sogleich nach. Die obligate Meute an mitgereisten Yverdon-Fans haderte nun lautstark mit dem Spielverlauf, doch noch ehe ihre Rufe in dieser kalten Novembernacht verstummten, fasste sich ein SCD-Akteur ein Herz und zog aus knapp 25 Metern ab. Sein Schuss fand das Ziel und Düdingen führte nach einer Viertelstunde bereits mit 3:0. Zu einem weiteren Treffer kam es nicht mehr, was auch dem Torwart der Gastgeber zu verdanken war, der auf dem Kunstrasen einige grandiose Paraden zeigte.
Insgesamt ein interessanter Besuch bei einem sehr professionell geführten Amateurverein, der nebst einer modernen Website gar über eine eigene App verfügt. Einzig beim komischen Seislertütsch (Senslerdeutsch) und dem ausgeschenkten Bier der Marke Cardinal sehe ich noch Verbesserungspotenzial.