Spontan hatte ich alle Pläne überworfen und stand an diesem Abend stattdessen am Spielfeldrand des Freiburger Möslestadions. Der Namensvetter assistierte mich dabei ebenso wie Lokalmatador Lars. Pünktlich standen wir also mit diversen anderen Hoppern, die einen Doppler mit dem Champions-League-Spiel in Basel realisieren wollten, auf den Stehstufen im Osten Freiburgs.
Die frühe Anspielzeit sollte dieses Vorhaben möglich machen, bei uns würde es allerdings bei dieser einen Partie bleiben. Zu Gast vor 400 Zuschauern war der Kasseler Sportverein, ein Insolvenzverein schlechthin, der letzte Woche dem Bundesligisten aus Hannover mächtig Paroli bot und nur knapp aus dem Pokal ausschied. Bester Torschütze in den Reihen der Gäste ist Shqipon Bektasi, der in drei Partien sagenhafte sechs Treffer auf seinem Konto hat. Auch heute traf er nach einer guten Viertelstunde zum 0:2, nachdem der KSV nur zwei Zeigerumdrehungen vorher durch einen Eckball bereits früh in Führung gegangen war. Dabei blieb es und Kassel ist damit Tabellenführer der Regionalliga Südwest.
Das Stadion verfügt über weitläufige Stehstufen und eine kleine Tribüne. Die Anlage konnte ich allerdings nur gerade in der Anfangsviertelstunde genauer unter die Lupe nehmen, ehe wir nach Differenzen mit dem Sicherheitschef aus dem Stadion flogen. Grund dafür war das Betreten eines abgesperrten Blocks, wobei meiner Meinung nach ein offenes Tor und Leute, die den Sektor ebenfalls durchqueren normalerweise nicht auf eine striktes Verbot schliessen lassen. Der Herr liess aber nicht mit sich diskutieren und bevor es zu einer Reiberei kam, zottelten wir ab. Immerhin konnten wir zusammen mit der Sektion Stadionverbot vom Clubhaus des anliegenden Tennisvereins bei einem Teller Spaghetti die Partie weiter mitverfolgen.