Auf die späte Heimkehr aus dem Tessin folgte nächtliches Packen und zu wenig Schlaf, ehe Falco mit passender Musik Lust auf die Tage im Wiener Ballungsraum aufkommen liess. Ideale Spielansetzungen im Umkreis weniger Kilometer sollten eine entspannte Reise im Zeichen des Fussballs ermöglichen. Aus strategischen Gründen legten der Namensvetter und ich die Basis daher nach Wiener Neustadt. Die Siedlung in Niederösterreich beheimatet rund 40’000 Einwohner und ist fünfzig Kilometer südlich von der Hauptstadt entfernt zu finden.

Zum Sparschienen-Preis brachte der RailJet uns am Freitag ans andere Ende von Österreich. Der langen Anreise geschuldet, stand neben dem Zimmerbezug nur noch die abendliche Zweitligapartie im Feriendomizil an. Das Stadion mit dem absurden Namen „Scherz-Kogelbauer TZ-Baumanagement-Arena“ liegt am nördlichen Stadtrand, umgeben von Zweifamilienhäuser und verlassenen Fabrikgebäuden. Ganz, ganz komische Gegend hier.

Der Sportclub aus Wiener Neustadt überzeugt in der laufenden Saison und grüsst von einem Aufstiegsplatz. So standen die Zeichen für das Gastspiel der Tiroler aus Wattens klar auf Heimsieg. Da der Fussball aber immer noch über weite Strecken unberechenbar ist, war der Anzeigetafel zum Schluss ein 2:2 abzulesen. Einen Doppelschlag der Tiroler – davon einmal durch den Ex-Austrianer Katnik – konnten die Blau-Weissen trotz Überzahl erst spät in der zweiten Halbzeit ausgleichen. Eindeutig zu wenig für die kleine Fanszene unter den 770 Zuschauer, die der Leistung von Roman Kienast und seiner Mitspieler nur bedingt Positives abgewinnen konnten und sie dies auch wissen.