40 Jahre lang mussten die Bewohner Seregnos auf die Rückkehr ihrer Mannschaft in den Profifussball warten. Grosse Euphorie hat der Aufstieg in die Serie C auf diese Saison hin allerdings nicht ausgelöst. Gegen Padova – immerhin langjähriger Zweitligist – verirren sich nur gerade 400 Zuschauer ins «Stadio Ferruccio». Die im Stil des italienischen Rationalismus der 30er-Jahre erbaute Spielstätte ist nach dem Sohn eines ehemaligen Präsidenten benannt, der als 7-Jähriger bei einem Unfall ums Leben kam.

Der triste Ligaalltag nagt auch an den Auswärtsfahrerzahlen Padovas. So sind aus der Region Veneto nur knapp 60 Leute zugegen, die ihre Liebe für die Gästemannschaft gelegentlich akustisch zum Ausdruck bringen. Noch bescheidener präsentiert sich die Heimseite, wo nach der Auflösung der «Curva Nord Seregno» vor zweieinhalb Jahren einzig Graffitis an den Stadionmauern an bessere Zeiten erinnern.

Für ihre Anreise in den Speckgürtel der norditalienischen Metropole werden die Padovani mit einem Auswärtssieg beim Tabellen-Siebzehnten belohnt. Dabei beginnt die Partie aus ihrer Sicht alles andere als vielversprechend: Nach einer schönen Direktabnahme erzielt Seregno die Führung, die bis kurz vor der Pause Bestand hat – dann gleichen die Gäste sehenswert per Freistoss aus.

Auch der spätere Siegtreffer ist eine Erwähnung wert, schliesslich sind seit Wiederanpfiff erst acht Sekunden vergangen, ehe Padova mittels schöner Kombination die Führung erzielt. Während das 1:2 für Seregno den achten sieglosen Auftritt in Serie besiegelt, kämpfen die Gäste damit weiter mit dem FC Südtirol im Fernduell um den Aufstieg in die Serie B.