Wie startet man einen Sonntag am besten, nachdem man am Samstag bereits drei Spiele gesehen hat? Genau, mit noch mehr Fussball! Ursprünglich war ein morgendlicher Besuch beim FC Lerchenfeld im Berner Oberland geplant, doch der frühe Vogel kann mich mal und so schaute man beim Internetauftritt des Verbandes am Sonntagmorgen nochmal kurz nach, ob denn auch in der näheren Umgebung auf einem einigermassen anständigem Niveau der Kugel hinterhergerannt wird.

Und tatsächlich wurde man nach kurzer Suche fündig. In der zweiten Liga regional sollte um zehn Uhr der Club der Portugiesen den FC Bottens auf dem „Centre Sportif de Chavannes“ empfangen. Da diese Anlage jedoch über mehr als zehn Spielfelder verfügt und davon lediglich eines mit einer Tribüne versehen ist, musste noch abgeklärt werden, ob denn auf dem Hauptplatz gespielt wird, schliesslich will man ja nicht umsonst anreisen. Da aber diverse andere Mannschaften zur gleichen Zeit auch auf dem gleichen Areal tätig sein würden, hoffte ich einfach darauf, dass irgendein Spiel auf dem Hauptplatz ausgetragen wird. Uns so war es dann auch, sogar auch das gewünschte Spiel, wie mir der Kassierer nach meiner kurzen Anreise und dem Bezahlen des Eintrittsgeldes versicherte. Man darf ja auch mal Glück haben. 😉

Danach sofort auf die kleine Stahlrohrtribüne am Seitenrand gesetzt und bei wärmendem Sonnenschein ging es auch schon los. Der Austragungsort ist übrigens das Zuhause von mehreren Vereinen und so ist es auch nicht verwunderlich, dass der metallische Ausbau, welcher inmitten von einigen Birken steht, mit den Schriftzügen des „Rivalen“ Azzurri Lausanne geziert ist. Die Hausherren, dessen Trikot sich kaum von demjenigen der „richtigen“ Benfica unterscheidet gab ebenfalls, wie ihr grosser Bruder jeweils, von Beginn an den Tarif durch. Eine erste gute Gelegenheit konnten sie sich nach etwas mehr als einer Viertelstunde herausspielen, ehe ein Angriff kurz darauf dann den verdienten Führungstreffer unter den Augen von 60 Zuschauern mit sich brachte.

Kurz darauf dann eine Schrecksekunde. Ein Spieler der Gäste verletzte sich schwer, und bewegte sich eine Zeit lang nicht mehr und sofort wurde klar, dass es sich hierbei um etwas Heftigeres handeln sollte. Find es ja wirklich unschön, wenn sich irgendjemand so schwer verletzt aber verstehe nun wirklich nicht, wieso man diesen nicht neben dem Platz behandeln kann, anstatt eine halbstündige Pause einzulegen. Einfach fern von neugierigen Blicken. Hilft ja nun wirklich nicht, wenn der Rest der Akteure mit den Händen in die Hüfte gestützt dumm rumsteht und die älteren Semester unter den Zuschauern aus der Ferne erste Diagnosen wagen. Nach einer halben Ewigkeit kam dann endlich die Ambulanz und der arme Kerl wurde abtransportiert. So einen Sonntag wünscht man wirklich niemanden!

Sport Benfica Lausanne gewann das Spiel schlussendlich noch mit 4:1 Toren, doch dies wird am Tag exakt ein Jahr nach dem Besuch des Prager Derbys wohl keinen der Anwesenden gross interessieren.