Bereits vor dem letzten Heimspiel der Saison 15/16 stand für die Salzburger Austria fest, dass sie die nächste Saison nicht mehr im österreichischen Profifussball verbringen würde. Grund dafür war der Abstieg am Grünen Tisch, wobei es für die Salzburger wohl auch sportlich eng geworden wäre. Das violette Fussballmärchen erlebt damit kurz nach der Rückkehr in den Profifussball einen ersten herben Dämpfer. Doch das Insolvenzverfahren war für den kleinen Club nicht abzuwenden und die Gründe dafür sind schnell gefunden. Während das heimische Stadion den Ansprüchen der Liga angepasst werden musste, spielten die Salzburger in nicht weniger als drei fremden Stadien, was, verbunden mit den Adaptierungen des eigenen Stadions, jedes Mal mit hohen Kosten verbunden war.

Dies einige Information von mir an Begleiter Xavier auf der Zugfahrt in die Mozartstadt, zumal für meinen – nur am Rand fussballbegeisterten –Begleiter weder Austria Salzburg noch die Tough Guys oder die Union Ultrà ein Begriff sind. Bei der Einfahrt in Salzburg empfing uns noch ein leichter Nieselregen, ehe nach Tageshälfte die Sonne mehr und mehr zum Vorschein kam. Salzburg kannte ich noch von meinem letzten Besuch. Damals war ich beim ersten Heimspiel der Saison im Exil in Schwanenstadt und wie es der Zufall es will, sehe ich nun auch das letzte Heimspiel der Saison.

Aufgrund der eingangs erwähnten Umstände verkam das heutige Aufeinandertreffen zur sportlichen Randnotiz, zumal die Vorarlberger bereits sicher im Mittelfeld der Tabelle zu finden sind. Nichtsdestotrotz fanden sich 1’250 Zuschauer auf dem Maxglan ein. Dieser liegt ausserhalb von Salzburg, ist jedoch per Bus problemlos zu erreichen. Beim Einlass griffen wir beim Schlussverkauf dem Verein noch finanziell unter die Arme, ehe wir uns mit Bier bewaffnet bei Sonnenschein auf die Gegengerade verzogen. Die Partie bei hohen Temperaturen war ziemlich ausgeglichen, wobei die Salzburger dank eines Penaltys, den Abgänger Andi Bammer souverän verwandelte, noch in der ersten Halbzeit in Führung gingen. Der treue Bammer will sich seiner Pilotenausbildung widmen und wurde von den Heimfans mit einem originellen Spruchband für seinen Einsatz geehrt. Der erste Heimsieg im Profifussball sollte der Austria dennoch verwehrt bleiben, da Lustenau im zweiten Abschnitt noch ausgleichen konnte. Das 1:1 hatte dann bis zum Schlusspfiff Bestand. Es folgte die Verabschiedung weiterer Akteure im Kader der Austria, die sich nun neu strukturieren und vermehrt wirtschaftliche Ziele vor den sportlichen einordnen will.

Während der Hinfahrt erzählte ich Xavier auch noch von Chris und Carl, zwei aktive Fans der Violetten, die ich beim letzten Besuch hier kennengelernt hatte. Wie der Zufall es wollte, stand Chris nach Spielschluss tatsächlich neben uns an der Bushaltestelle und wir suchten gemeinsam eine Gaststätte auf, wo wenig später zufällig noch Carl vorbeischaute und ein gelungener Tag bei Wiener Schnitzel und einigen Stiegl-Paracelsus-Zwickl sein Ende fand.