Zugegeben, hätte ich am Abend nicht beim Fanprojekt in Heidenheim über Fankultur in Indonesien sprechen dürfen, dieser Spielbesuch hätte nie stattgefunden. Doch ein Tagesausflug auf die Schwäbische Alb und damit einige Spesenkilometer sollten für mich und Begleiter Kai nicht ohne Fussball verstreichen.

Während wir an das Spiel selbst keine sportlichen Anforderungen stellten, sollte es aus geografischer und infrastruktureller Sicht immerhin nahe Heidenheim liegen und über eine Tribüne verfügen. Diese Ansprüche erfüllt die Sportanlage an der Jahnstrasse in Steinheim am Albuch, einige Kilometer westlich der Stadt an der Brenz.

Die kleine Gemeinde liegt im Steinheimer Becken, das vor rund 15 Millionen Jahren durch einen Meteoriteneinschlag entstanden ist. Das fussballerische Niveau im Kraterkessel ist bescheiden, aber unterhaltsam. Für die Gastgeber setzt es gegen den Favoriten eine herbe Niederlage ab. Gleich mit 0:6 gehen sie vor 100 Zuschauern gegen die Lauchheimer unter. Deren Name rührt übrigens nicht von schlaksigen Spielern, die an das Gemüse erinnern, sondern von der «Lauche», einer Grenzmarke; in diesem Fall bezogen auf die einstige schwäbisch-fränkische Grenze, auf der die kleine Stadt liegt.

Während die Gäste durch den klaren Auswärtssieg auf den 2. Platz vorrücken, verbleibt Steinheim – mit einem Torverhältnis von minus 34 – weiter im Tabellenkeller der achtklassigen Bezirksliga Ostwürttemberg.