Kaum zurück aus Wien gibt es wieder Fussball in Österreich zu sehen – diesmal am anderen Ende des Landes. Dort stand das Finale des Vorarlberger Cups an und die spannende Affiche zwischen dem VfB Hohenems und dem FC Dornbirn wollte ich natürlich nicht verpassen. Pünktlich zum Anpfiff war auch das schlechte Wetter vor Ort, denn es regnete plötzlich wie aus Kübeln. Zum Glück hatten wir uns bereits einen Platz auf der einzigen Tribüne vor Ort gesichert, die sich als sehr voll erwies.

Das Duell zwischen dem Meister der Landesliga und dem Regionalligavertreter aus der Messestadt Dornbirn begann flott. Der Ball war aufgrund des nassen Terrains schnell unterwegs und so gab es viele Fouls und Verwarnungen. So auch in der nach einer knappen Viertelstunde, als die Gäste den fälligen Elfmeter zur Führung ausnutzten. Das Derby war in der Folge ausgeglichen und beide Teams überboten sich mit dem Auslassen von hochkarätigen Chancen und so dauerte es bis kurz vor die Pause, ehe wiederum ein Elfmeter für den Ausgleich sorgte. Diese erste Hälfte erfüllte die hohen Erwartungen und den grossen Aufmarsch mit 1’500 Zuschauern, die sich auf die Tribüne oder unter einen der Festpavillons zwängten. Dieses Tor feierten die Hohenemser Fans sogar mit bengalische Fackeln und Rauch in den Vereinsfarben. Die Fans aus Dornbirn hatten es sich ebenfalls unter einem Pavillon auf der Gegenseite gemütlich gemacht und fielen durch Papierschnipsel zum Intro und bei den Toren auf.

Die zweite Halbzeit war bereits alt, als der FC Dornbirn erneut in Führung ging. Die vermeintliche Entscheidung folgte drei Minuten später, als Manuel Honeck eine Viertelstunde vor Schluss per Kopf zum 1:3 traf. Doch Hohenems gab sich nicht geschlagen und erzielte sechs Minuten vor Schluss mit einem scharfen Schuss den Anschlusstreffer. Und nur zwei Minunten später gelang den Gastgebern unter frenetischem Jubel der Zuschauer tatsächlich noch der Ausgleich. Was für eine Rückkehr!

Während die meisten Hohenemser nach dieser Aufholjagd mit den Gedanken bereits beim anschliessenden Penaltyschiessen sind, trifft der FC Dornbirn in den letzten Sekunden der Nachspielzeit doch noch zum 3:4. Totenstille auf der Tribüne und ein Stich ins Herz des Landesligisten. Aus der Traum vom Pokal, stattdessen wird dieser wenige Augenblicke später von den glücklichen Gewinnern aus Dornbirn in den Regenhimmel gestemmt.