Es gibt Vereine, bei denen musst du einfach einmal gewesen sein. Sei es wegen den Fans, dem Stadion oder einem bestimmten Spieler. In einem Wort: Willington! Natürlich nicht. Trotzdem freute ich mich auf den Besuch in der 7’000-Einwohner-Gemeinde in der nordenglischen Ödnis zwischen Newcastle und Middlesbrough. Hier trifft der Fussballfan einen Verein an, der die Wörter Kommerz, Mäzen oder Sportkonsortien wenn überhaupt nur aus Fernseher im Pub kennt.

An diesem Dienstag rief der Willington AFC zum Testspiel gegen das nahegelegene Crook Town auf. Diesem Ruf folgten auch zwei Schweizer Jugendliche; zumindest einer davon getrieben von der wohl nie endenden Stadionsucht. Im schönen Durham stiegen wir auf den Bus um, der uns durch nordenglische Felder nach Willigton brachte. Hier irrten wir erst durch die Strassen, ehe uns die Flutlichter den Standort des Stadions verrieten. Der Begriff Stadion trifft hier nur bedingt zu, denn mehr als eine charmante Tribüne auf Höhe der Seitenlinie und zwei Unterstände hinter den Toren bietet der lokale Fussballplatz nicht. Trotzdem, genau das macht einen sympathischen Non-League-Club doch aus.

Die Vereinsfarben von Willington sind Blau und Weiss, was unschwer an den Holzbanden zu erkennen ist. Auf dem Platz hatte der Gastgeber seine liebe Mühe mit dem Gegner aus Crook, der das Geschehen nach Belieben dominierte. Den Schlusspunkt in einer einseitigen Partie setzte Aidan Goodey mit dem 0:4 in der Nachspielzeit. Trotz dieses Resultats schien die Mehrheit der 146 Zuschauer zufrieden durch die engen Gassen zurück ins Dorfzentrum zu trotten.