An diesem Wochenende durfte es wieder einmal etwas ursprünglichere Fussballballkost sein. Eine Partie der drittklassigen «Promotion League» in der grössten Stadt des Landes bot die ideale Gelegenheit dafür. Wenn ich dabei auf die Begleitung von Cedric und Nachbar Flavio zählen kann und der Ligakomplettierung, notabene bei einem Derby, ein weiteres Stückchen näherkomme, kann wirklich nur von gelungener Abwechslung in meinem Fussballalltag gesprochen werden.
Der SC YF Juventus Zürich ist in Altstetten beheimatet und spielt seit wenigen Wochen wieder auf dem Naturrasen im heimischen Juchhof, der mittlerweile mit einer überdachten Stehtribüne versehen wurde. Der lange Clubname lässt eine Fusion vermuten, was auch tatsächlich der Fall ist. So existiert der Verein in seiner heutigen Form nämlich erst seit dem Jahre 1992, nachdem sich der «SC Italiana Juventus Zurigo» mit dem ehemaligen Erstligisten «Young Fellows Zürich» zusammenschloss. Nicht weniger interessant präsentiert sich die Vergangenheit beim heutigen Derbygegner, der lediglich sieben Jahre älter ist. Noch vor einigen Jahren spielte der Verein, damals unter dem Namen «FC Fenerbahce Zürich», in der achten Spielklasse. Es kam zur Übernahme zweier Geschäftsmänner, die geprägt von einer Multi-Kulti-Philosophie, unterstrichen durch den neuen Namen «FC United Zürich», fern von den einst türkischen Wurzeln Saison für Saison aufstiegen. Durch die pralleren Taschen konnten auch ehemalige Profis verpflichtet werden. Zum Ende der letzten Spielzeit ergab sich durch den Konkurs der Bieler für die Stadtzürcher sogar die Möglichkeit, mittlerweile in den Händen von neuen Besitzern, in einem Barragespiel um den letzten Platz in Liga 3 zu kämpfen. Und so finden sie sich seither in der höchsten Amateurliga des Landes wieder. So schnell kann es manchmal gehen.
Der angestrebte Meistertitel im Jahre 2018 wird trotz allem schwer zu realisieren sein, zumal sich einem hier nach einigen Runden ein doch ziemlich ausgeglichenes Teilnehmerfeld präsentiert. In ebendiesem nimmt der FC United Zürich nur einen Platz im hinteren Mittelfeld ein. Auch heute wurden sie nach früher Führung durch einen Doppelschlag von den Hausherren kalt geduscht. Zwar gelang ihnen der vorübergehende Ausgleich, nach dem Seitenwechsel war es aber erneut der Gastgeber, der vor 223 Zuschauer mit zwei Toren nachlegte. Trotz einiger prominenter Vertreter wie zum Beispiel Ex-Luzerner Joao Paiva vermochte der Aufsteiger in der Schlussphase nicht mehr zu reagieren und ging in einer animierten Partie schliesslich mit 4:2 Toren als klarer Verlierer vom Platz.