Heute hiess es mal wieder früh aufstehen, denn um Geld zu sparen wurde bereits der erste Zug in Richtung York genommen. Dort fuhr man dann auch pünktlich um sieben Uhr in der Frühe ein. Danach gings in einem Kaffee, ganz „Penner-like“ noch ein bisschen schlafen, ehe man die Stadt erkunden wollte. Diese kommt mit ihrem Münster und der Burg wirklich schön daher und es wundert einem nicht, dass die ehemalige Hauptstadt zu den schönsten Städten des Landes zählt. Das Wetter zeigte sich heute auch von seiner besten Seite und so fand man sich wenig später mit einem Frozen Yogurt in der Hand durch die lebendige Altstadt schlendernd, wieder. Ein weiterer Pluspunkt, den es meines Erachtens zu erwähnen gibt, ist das kostenlose W-Lan, welches man in der ganzen Stadt vorfindet.
Nach dem Mittag gings dann langsam zu Fuss auf in Richtung Bootham Crescent, das Zuhause des heimischen York City FC’s. Dieser trifft heute in einem Freundschaftsspiel auf Sheffield Wednesday. Das Stadion ist ein typisch englischer Unterklassenground, mit einer alten Haupttribüne und drei freistehenden Tribünen, wobei einzig der Gästebereich auf der einen Hintertorseite nicht überdacht ist. Nichts Spezielles also, aber immer noch besser als der All-Seater-Einheitsbrei, denn man seit dem Taylor-Report in den oberen Ligen vorfindet. Apropos Klassenunterschied: Diesen sah man heute auch, denn die Gäste, unterstützt von fast 2000 Gästefans, dominierten die Partie und kamen durch ein Eigentor von Keith Lowe in der 27. Minute und durch einen Sonntagsschuss von Chris Maguire in der 43. Minute vor 3’312 Zuschauer zu einem ungefährdeten 0:2-Auswärtserfolg.
Nach dem Spiel lief man inmitten von hunderten Fans zurück ins Stadtzentrum. Dort angekommen blieben uns noch knapp 4 Stunden bis der Zug wieder ins heimische Newcastle rollen sollte. Nachdem man in einem Park ausruhte und zu Abend gespeist hatte, ging man wieder ein bisschen auf Erkundungstour und war erstaunt über die Verhältnisse in den Strassen. Die Trinkfreudigkeit der Engländer ist zwar allbekannt, aber dass um 19 Uhr bereits alle Strassen vollgestopft mit Besoffenen waren, war uns dann doch neu. Ein Grossteil davon waren zudem Frauen so um die 40. Am Bahnhof dann das gleiche Szenario. Richtig viele Leute, Alkoholfahne hier, Alkoholfahne dort. Viele der Leuten allerdings elegant gekleidet und darum wurde uns schnell klar, warum hier soviel los ist. Die berühmten Pferderennen „York Races“ gingen heute Nachmittag über die Bühne.
Unser Zug fuhr aufgrund der obengenannten Verhältnissen dann auch mit einer 15-minütigen Verspätung los Richtung Newcastle, dies schien jedoch niemanden zu stören. Spät am Abend waren dann auch wir wieder zuhause, ziemlich erschöpft von diesem langen Tag. Kleine Info noch zum Schluss: Der Club aus Sheffield trägt den Namen Wednesday (Mittwoch), weil der Gründungsverein (damals noch als Cricketclub) jeweils am Mittwoch seine Spiele austrug.