Wie mir mittlerweile aufgefallen ist, war ich mit dem Namensvetter auf das Wochenende genau vor einem Jahr bereits im Zeichen des Schweizer Cups unterwegs. Damals hatte es uns ins südliche Tessin gezogen, während diesmal für Sonntag mit dem Duell Zug – Basel eine Partie in der Zentralschweiz anstand. Ebenfalls kein Novum stellt einmal mehr mein Unvermögen dar, bereitgelegte Tickets eiskalt zuhause zu vergessen. So musste am Vorabend nach der Partie in Seuzach noch kurz beim Druckergerät in der Agentur vom Namensvetter vorbeigeschaut werden, da es sich glücklicherweise um e-Tickets handelte, die beliebig oft ausgedruckt werden können.

Anschliessend wurde die neue Bleibe von Andrin gebührend eingeweiht, was spätestens am nächsten Morgen bereut wurde, als wir uns in der Küche trafen. Etwas Brauchbares ausser kartonweise Capri Sonne hatte sein Kühlschrank aber nicht zu bieten. Mal wieder Zeit für ein langes «tyyypisch» in einem leicht amüsierten Unterton. Kurz nach dem Mittag bestiegen wir schliesslich den Zug nach Zug. Wie habe ich lange auf dieses Wortspiel warten müssen. Am Vorabend wäre hier übrigens noch der Eishockey-Kracher zwischen dem EVZ und dem HC Davos gestiegen, satte 28 Franken für einen Stehplatz liessen jedoch jegliche Restmotivation verschwinden.

Heutzutage dient das steuerfreundliche Zug vor allem als Heimat für internationale Grosskonzerne, wie beispielsweise der dubiose Rohstoffhändler «Glencore» einer davon ist. Mineralölhändler «Transocean», ebenfalls mit Sitz in Zug, kann da nicht viel mehr überzeugen. Gross etwas zu sehen gibt es neben den Geschäftsbauten also nicht und so machten wir zwei uns direkt auf zum Herti Areal, wo auf der Allmend bald schon zum Anstoss gepfiffen werden sollte. Auf dem nassen Rasen tat der grosse FCB vor beachtlichen 4’200 Zuschauern genau so viel wie nötig war, um gegen den tüchtigen Viertligisten in die nächste Cup-Runde einzuziehen. Ein knapper 0:1 Auswärtssieg sowie viel Glück und keine blau-rote Feldüberlegenheit prägten das Fazit nach neunzig Spielminuten. Aus der Stadt am Rhein waren gut acht Hundertschaften mitgereist, wobei mir diese Art von Spielbesuchern noch immer meilenweit sympathischer ist als sogleich beschriebene. So fielen Andrin und mir nämlich überdurchschnittlich viele neureiche Jungspunde in Knöcheljeans auf, die ihre bauchfreie Freundin (natürlich ebenfalls mit modisch zerrissenen Jeans) das einzige Mal im Jahr mit zum Fussball schleppen.

Zusammen mit dem mittlerweile doch starken Regenfall eine Mischung, die uns zwei exakt mit dem Abpfiff wieder aus dem unsympathischen Zug in Richtung Heimat trieb.