«Wer hat’s erfunden?», lautet ein in der Schweiz bekannter Slogan eines Kräuterbonbons. Während im Werbespot bei der Antwort («Die Schweizer») auch durch das energische Auftreten des Protagonisten keine zwei Meinungen aufkommen, sieht dies im tschechischen Ceske Budejovice bei der gleichen Frage anders aus. Streitpunkt ist hier seit mehreren Jahrhunderten aber keine Pastille, sondern das Bier «Budweiser» sowie die damit verbundenen Namensrechte, die in einem der grössten interkontinentalen Markenrechtsstreits sowohl die Tschechen (Budweiser Budvar) als auch der US-amerikanische Braukonzern Anheuser-Busch für sich beanspruchen.

Summa summarum lässt sich sagen, dass der weltbekannte Name «Budweiser» in Nordamerika der dort ansässigen Brauereigruppe für die Nutzung zusteht, während im Rest der Welt (mit Ausnahme des Vereinigten Königreichs) die Rechte beim tschechischen Pendant liegen. Deutlich weniger bekannt ist der lokale Fussballklub Dynamo Ceske Budejovice. Dies liegt vor allem am bescheidenen Palmarès der Schwarz-Weissen, die in ihrer Geschichte einzig drei Zweitligameisterschaften sowie jeweils einen sechsten Platz im nationalen Oberhaus als grösste Erfolge verzeichnen können.

Das Auswärtsspiel in Südböhmen gehört für die Slavia-Fans denn auch eher zum Pflichtprogramm als zur Kür, dennoch reisen diese in grosser Zahl an. Wie bereits am Vortag in Zlin sehen sie einen Aussenseiter in Form des Heimteams, der überraschend gut mithält und nach dem Seitenwechsel gar den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt. Zum Schluss muss sich Budweis aber unglücklich mit 1:3 geschlagen geben, wobei die Gäste auch noch einen Penalty verschiessen. Überzeugender war da der Auftritt der Prager Fans am Rand der Gegentribüne des Stadions «Strelecky ostrov».

Dieses ist gegen die Hauptstädter mit 6681 Zuschauern bis auf den letzten Platz belegt und verdankt seinen Namen der Lage auf der Halbinsel, die sich durch die Umschliessung der Flüsse Moldau und Maltsch ergibt. Besondere Blickfänge stellen nebst der freistehenden Haupttribüne der Turm des dahinterliegenden Wasserreservoirs sowie der Schlot des traditionsreichen Bleistiftherstellers «Koh-i-Noor Hardtmuth» dar.