In der 100. Austragung des österreichischen Cupfinals sollte es mit meinem Besuch in Klagenfurt endlich klappen, nachdem ich es bereits im Vorjahr versucht hatte. Damals stand der Vorstoss der Siezenheimer in den Halbfinal der Europa League und die damit einhergehende Verschiebung einem Besuch im letzten fehlenden Stadion der EM 2008 im Weg.
Anfänglich hatte ich gar nicht damit gerechnet, schliesslich sollte das Finalspiel im neuen Stadion der Wiener Austria über die Bühne gehen. Als die Favoriten gegen den Grazer AK den Kürzeren zogen und sich eine Finalqualifikation des Stadtrivalen abzeichnete, wehrte sich die lila-weisse Fanszene erfolgreich. Der Verband lenkte ein und verlegte das Endspiel auf Rat der Polizei an den Wörthersee nach Klagenfurt.
Rund 19’000 Rapidler folgten diesem Ruf und reisten mit einem Sonderzug, 60 Bussen und unzähligen PKWs nach Kärnten. Vom Treffpunkt am Miniaturenpark Minimundus marschierten die Hauptstädter bei bestem Sommerwetter zum Stadion. Mit im Gepäck die leise Hoffnung auf den ersten Pokalsieg seit 1995. Unter den 24’200 Zuschauern waren auch rund zweitausend „Salzburger“. Zumindest auf den Rängen war es damit eine klare Angelegenheit zugunsten der stark aufgelegten Wiener.
Rapid, das in der Qualifikationsgruppe spielt, hielt in der Anfangsphase überraschend gut mit. Es dauerte ganze 37 Minuten, ehe die Rot-Weissen in Führung gingen. Der Treffer zum 0:2 durch Ex-Grasshopper Dabbur nur Augenblicke später, besiegelte dann das Schicksal der Wiener. Nach der Pause fing sich Rapid, mehr als ein Lattentreffer sowie ein aberkanntes Tor lag für die Hauptstädter in der Wiederauflage vom Final von vor zwei Jahren aber nicht mehr drin.