Ich hatte es kommen sehen. Nachdem im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark bereits die vorherigen Versuche für ein erstes Pflichtspiel im 2017 der Witterung zum Opfer fielen, traf es nun auch das Derby zwischen dem BFC Dynamo und Herthas zweiter Mannschaft. Schade, denn diese Partie hätte so gut in den Plan für das Wochenende gepasst.
Der Anlass dazu bot ein Städtetrip nach Berlin in Begleitung meines Vaters. Schliesslich zeigte er sich auch mit der Alternative Braunschweig einverstanden und so stand bereits kurz nach der Absage beim BFC ein veritabler Ersatz bereit. Restkarten gab es glücklicherweise auch noch zu erschwinglichen Preisen, sodass der Zugfahrt nach Braunschweig nichts mehr im Weg stand.
Die Eintracht kämpft in der laufenden Spielzeit um den Aufstieg in die Bundesliga, wobei der Verein für mich dort nicht unbedingt hin gehört. So ganz erklären kann ich diesen Eindruck nicht, vielleicht liegt es daran, dass ich die Eintracht einfach zu unattraktiv finde. Um den Aufstiegsambitionen gerecht zu werden, musste heute Abend gegen das Sorgenkind aus dem Erzgebirge ein Sieg her. Dieses wird von gut dreihundert Anhängern aus Aue lautstark unterstützt. Da unsere Sitzplätze in der Nähe des Gästeblocks lagen, vermochten die Supportbemühungen aus den Reihen der Heimfans, angekurbelt durch das Stimmungszentrum in der rechten Ecke der Kurve, nicht bis zu uns gelangen. Auch auf die Mannschaft schienen die Gesänge keinen Einfluss zu haben, lieferten sie doch einen desolaten Auftritt ab und kamen in der Kälte nicht über ein mageres 1:1 hinaus. In den Schlussminuten hatte der Ex-St. Galler Bunjaku im Dienste von Aue gar den Siegtreffer auf dem Fuss. Immerhin bleibt so den 19’630 Zuschauern im Eintracht-Stadion der Punkt als dürftige Entschädigung fürs Kommen.