Bevor man die Insel aber definitiv verlassen wird, sollte es noch nach Manchester gehen, da das Flugzeug in die wohlverdienten Ferien nach Lissabon erst am Sonntagabend abheben wird. Somit noch genug Zeit für ein letztes Testspiel. Mit dem Besuch im Deepdale von Preston, dem ersten Meister des Landes, der an diesem Samstag die Reds aus Liverpool empfängt, ein würdiger Abschluss für den sechswöchigen Besuch im Vereinigten Königreich.

Per Zug sollte man am frühen Morgen in Richtung Manchester abfahren, doch oh Schreck, unsere Fahrt wurde kurzfristig annulliert. Grund dafür soll ein Blitzeinschlag in eine der Zugeinrichtungen gewesen sein. So hiess es sich also selbstständig zu machen und eine andere Verbindung zu suchen, was dann zum Glück leichter fiel als zuerst gedacht. Wenig später ging es also doch noch in die Stadt im Nordwesten Englands, lediglich in Darlington musste zusätzlich umgestiegen werden. Die Fahrt vorbei am Stadion von Huddersfield insgesamt recht kurzweilig, vielleicht auch deswegen, weil ich die meiste Zeit geschlafen habe. In Manchester dann erstmal die Koffer im Zimmer abgestellt und bei strömendem Regen etwas die Stadt erkundet, wobei man nach kurzer Zeit in ein Shoppingcenter steuerte, wo man etwas zu essen suchte. Gar nicht so einfach, zum Schluss dann aber gestärkt wieder aus dem Irrgarten von Geschäften getreten und zu Fuss in Richtung Bahnhof gelaufen. Auf dem Weg dorthin noch ordentlich nass geworden, ehe man in den Zug in Richtung Lancashire stieg. Vierzig Minuten später Preston erreicht und auch das Wetter wieder ein bisschen besser, also gings per Fuss auf zum Stadion, welches vom Bahnhof in einer knappen halben Stunde zu erreichen ist.

Dieses dann gut gefüllt mit 17’488 Zuschauern, davon knapp 5’000 Gäste. Auch unsere Plätze auf der Gegentribüne recht zentral sogar mit Sitzpolster wissen zu gefallen, lediglich meine Kamera spinnt noch immer und so gibts auch dieses Mal nur Handyfotos. Das Spiel dann zum Gähnen, Liverpool trotz Rickie Lambert (mag den Typen) erschreckend harmlos und anfällig. Ab und an zwar recht guter Support auf Seiten der Gäste, spätestens nach dem 1:0 in der 45. Minute durch Josh Brownhill, der nach einer Ecke den Ball über die Linie drückt, verstummt aber auch dieser. Der zweite Abschnitt vermag dann schon besser zu gefallen, denn Liverpool dreht die Partie durch Tore von Suso (74.) und Kristoph Peterson (77.) und gewinnt schlussendlich noch glücklich mit 1:2. Das Stadion gefällt mir persönlich noch recht gut, klar ein Neubau, aber durch den kompakten Baustil und die gute Sicht sicher einer der besseren in England.

Nach dem Spiel war Zurücklaufen angesagt, zusammen mit tausenden Fans; dementsprechend lange brauchte man für den Rückweg. Irgendwann hatte man aber auch diesen bewältigt und landete beim KFC, wo zu Abend gespeist wurde. Danach mit dem Zug vorbei am Stadion von Wigan Athletic wieder zurück nach Manchester, wo man trotz Wetterbesserung beschloss, das Zimmer aufzusuchen, da man nach insgesamt vier Stunden Zugfahrt und einer Stunde Fussmarsch doch recht entkräftet ist. Dort liest man im Liveticker mit, wie sich der FCSG in der letzten Minute des Spiels noch den 2:2-Ausgleichstreffer fängt. Typisch, elende Dilettanten! Trotzdem Danke England, schön wars! Bis im Dezember!