Kennen Sie die Regionalliga West? Also nicht die, in der sich Preussen Münster und Rot-Weiss Essen einen packenden Aufstiegskampf liefern. Nein, jene Regionalliga West, an deren Spitze Schwaz und Hohenems der Konkurrenz die Punkte abknöpfen. Wie bereits bei der Namensgebung der höchsten Liga hat sich Österreich auch auf dritthöchster Stufe beim grossen Nachbarn bedient.
Hier kämpfen je zwei Teams aus der Eliteliga Salzburg, der Eliteliga Tirol und der Eliteliga Vorarlberg in zehn weiteren Partien mit je einem Heim- und Auswärtsduell gegen jeden Gegner um den Aufstieg in die 2. Liga. Da in der laufenden Austragung allerdings keiner der sechs Klub Interesse an einer Teilnahme im Profifussball bekundet, stellen nur die Regionalliga Mitte und Ost je einen Aufsteiger. Weil der LASK-Nachwuchs und das finanziell angeschlagene Wacker Innsbruck zudem bereits ihren Rückzug aus der 2. Liga vermeldet haben, sind beide Absteiger schon bekannt. Aus sportlicher Sicht hätte es aber wohl ausgerechnet Admiras Rivale, den FC Dornbirn, getroffen.
Zu nahe an die Sonne heran
850 Zuschauer dürfte denn für gewöhnlich auch nur das Stadtduell auf die Sportanlage Rohrbach locken. Es sei denn, mit der Austria Salzburg gastiert ein grosser Traditionsverein im Vorarlberg. Bei meinem letzten Matchbesuch wähnte sich dieser gar noch im Profifussball. Wie Phönix aus der Asche hatte der Gegenentwurf in Salzburg damals den Aufstieg bis in die 2. Liga geschafft – und übernahm sich dann finanziell. Nach zwei Abstiegen in Folge landete «das Original aus der Mozartstadt» schliesslich in der Salzburger Liga.
Auch heuer sieht sich der Klub wieder mit einer scheinbar unüberwindbaren Hürde konfrontiert, läuft 2024 doch die Genehmigung für die aktuelle Heimat in Salzburg-Maxglan aus. Die engagierte Führung stellt sich aber auch dieser Aufgabe und präsentierte vor einiger Zeit gemeinsam mit der Max-Aicher-Gruppe Pläne für ein Mehrzweckstadion mit über 400 Wohnungen am Messegelände.
Nach Vorarlberg begleiten die Austria über 200 Fans, die sehen, wie ihr Team die Admira dominiert. Diese wehrt sich im ersten Heimspiel in der Regionalliga West aber nach Kräften und lauert auf ihre Chance. Eine davon bietet sich nach einem Konter bei Anbruch der Schlussphase und bringt prompt das 1:0 und damit den vielumjubelten Siegtreffer mit sich.