Die Stadt am Rhein im Cupfieber! Nach einem umkämpften Match vor zwei Jahren gegen den Stadtrivalen Old Boys hatte der Basler Serienmeister wieder Glück in der Auslosung und gastiert nun – zu einem neuerlichen Derby – erstmals beim SV Muttenz. Nicht nur in der Schweiz, sondern in ziemlich jedem europäischen Land war am heutigen Abend Pokalwettbewerb angesagt. Und so waren auch die eigentlichen Herzensvereine von mir und Lars im Einsatz. Dieser begleitete mich am heutigen Abend und spielte Chauffeur bis nach Muttenz. Seine Freiburger empfingen den FC Augsburg, während „meine“ St. Galler, ebenfalls bei einem Heimspiel, dem FC Luzern gegenüberstanden. Da wir beide aus verschiedenen Gründen nicht unsere eigentlichen Favoriten unterstützen konnten, wurden wir an diesem nasskalten Dienstagabend zu Statisten einer geschichtsträchtigen Kulisse, die Stadionrekord bedeutete, degradiert.
Knapp einen Kilometer vom Basler St. Jakob Park entfernt, platzte der Margelacker mit 5’800 Zuschauern am heutigen Abend aus allen Nähten und wie in den (guten) alten Zeiten sahen viele Leute die Partie von der anderen Zaunseite aus oder sassen auf dem Gitter. Das grösste Spiel der Vereinsgesichte war nicht nur für den Gastgeber etwas ganz Besonderes, sondern auch für die Fans der Bebbi, die sich jeweils in der Muttenzerkurve einfinden und heute also erstmals bei ihrem Namensgeber in der wahren Muttenzerkurve – diesmal in Form einer Stahlrohrtribüne – hinter dem Tor standen.
Dort wurde von Anfang an Pyrotechnik gezündet, während es auf dem Rasen knapp 25 Minuten dauerte, ehe sich eine erste brenzlige Szene ereignete. Diese brachte sogleich die Führung für den FCB mit sich, ehe Gashi zehn Minuten später den kämpfenden Amateurfussballer einen zweiten Treffer einschenkte. Nach der Pause kam der SVM allerdings zu einem Penalty und Manuel Jenni brachte mit seinem Tor vorerst nicht nur die Spannung zurück in die Affiche, sondern sicherte sich damit auch einen Eintrag in den Vereinsannalen. Danach war es allerdings erneut Gashi, der gegen den Fünftligisten beinahe im Alleingang den Unterschied ausmachte. Schlussendlich liess der FCB die Muskeln spielen und gewann das „Friendly-Derby“ klar und verdient mit 1:5.
Sowohl Lars wie auch ich konnten sich über diesem gelungenen Abend aber nur bedingt freuen, da unsere Vereine jeweils beide ihre Heimspiele mit drei Gegentoren verloren. St. Gallen rennt somit einmal mehr den internationalen Plätzen auf ewig hinterher. Eine gewisse Parität zum alten Trainer zeigt sich also bereits bei Neuling Joe Zinnbauer…