So romantisch sich der unterklassige englische Fussball am «Boxing Day» in Stockport präsentierte, so trist zeigt er sich 24 Stunden später in Bolton. Wobei Bolton gar nur den gastgebenden Klub in Form der Bolton Wanderers, nicht aber den Austragungsort, darstellt. Passend dazu geht auch der Namenszusatz der Wanderers auf die Tatsache zurück, dass sie ihr Hauptquartier in der Anfangszeit immer wieder gewechselt haben.

Als derzeitige Heimat figuriert das in der Gemeinde Horwich gelegene Industriegebiet Middlebrook, wo die Fans vor Anpfiff entweder im nahegelegenen Einkaufszentrum oder unter einem trostlosen Festzelt vor dem Dauerregen und den tiefen Temperaturen Zuflucht finden.

Wenig erwärmend ist auch das anschliessende Duell auf dem Rasen, obschon mit Derby County der wohl klangvollste Namen der dritten englischen Liga zu Gast ist. Immerhin die Kulisse von 25’428 Zuschauern ist den Umständen entsprechend mehr als würdig, allein aus Derbyshire sind über fünftausend Anhänger angereist.

Die 90 Minuten ohne wirkliche Torraumszenen und einem folgerichtigen 0:0 sind dann der passende Beleg, wieso nicht nur finanziell bedingte Punktabzüge die beiden Traditionsteams in den letzten Jahren bis in die League One gespült haben. Zumindest eine Ligaebene zu tief für die Ansprüche beider Klubs, blieben die «Trotters» doch noch vor 15 Jahren in internationalen Pflichtspielen gegen Bayern München oder Atletico Madrid ungeschlagen.