«But can they do it on a cold, rainy night in Stoke?», lautet eine bekannte Phrase im Fussballkosmos, die auf den englischen Kommentatoren Andy Gray zurückgeht, der einst die fehlende Erfahrung von Cristiano Ronaldo und Lionel Messi als Profifussballer unter widrigen Wetterbedingungen ankreidete.

Auch wenn Stoke und das armenische Abowjan fast 4000 Kilometer trennen, weisen die Städte an diesem Dienstagabend erhebliche Gemeinsamkeiten auf: Es weht ein eisiger Wind, die Szenerie ist trostlos, die Unterlage nass, die Temperaturen sorgen für klappernde Zähne und zu allem Übel steigt zwischenzeitlich gar eines der Flutlichter aus.

Der Auftritt im City Stadium auf über 1400 Höhenmetern in der nördlichen Agglomeration von Jerewan verkörpert für die Gäste aus Montenegro denn auch eine Pflichtaufgabe in der Qualifikation zur U21-EM. Die Spielstätte wurde erst vor kurzem renoviert und beherbergt an diesem Abend 300 Zuschauer, darunter auch einige Heimfans, die sporadisch durch Gesänge und den Einsatz von Pyrotechnik auffallen. Für gewöhnlich wird sie vom Erstligisten FC Noah bespielt, hier scheint es sich jedoch um eine Übergangslösung zu handeln. Allgemein entbehrt die Stadion-Thematik im armenischen Fussball jeglicher Logik, so darf etwa das gigantische Hrasdan-Stadion trotz erheblicher Mängel im Evakuierungskonzept für Konzerte, nicht aber für Fussballpartien genutzt werden.

Montenegro erledigt seinen Job am Fusse des Geghamgebirges in der Schweizer Gruppe ohne zu glänzen, die Gastgeber unterliegen ihnen knapp mit 0:1. Dass der Mini-Sieg den montenegrinischen Trainer nach dem Schlusspfiff dazu veranlasst hätte, als Replik auf die Eingangsfrage den bekannten Wahlslogan von Barack Obama zu zitieren, halte ich damit für durchaus möglich.